Geliebte Einblicke
Ich hätte mir gewünscht, der Sommer hätte in mir eine tiefe Entspannung ausgelöst. Eine, aus der ich im Herbst schöpfen kann, wenn Schule und der trubelige Alltag wieder anklopfen. Denn Potenzial hat dieser Sommer, das spüre ich. Ich habe so ein Verlangen nach den langen, hellen Tagen, nach der Natur. Danach, abends draußen zu sitzen, bis die Fledermäuse um einen tanzen. Danach, vom Gesang der Vögel geweckt zu werden.
Doch inzwischen ist es morgens schon wieder leiser. Ich sehe die ersten Knospen an den Herbstastern und merke: Die Sommerpause hat mich noch nicht wirklich erreicht und die Chance darauf ist nicht mehr all zu lange.
Ich habe mich verkalkuliert. So kann man es wohl nennen.
Ihr müsst wissen: Dieses Jahr war finanziell eine Herausforderung. Ich musste meinem Honorar oft hinterherrennen. Etwas, das ich so bisher nicht kannte. Die Lücken auf dem Sparkonto wurden größer. Und dann war da noch das Thema Steuern: falsch gemacht oder gar nicht mal so richtig. Nachzahlungen trafen auf Mahnungen.
Zum Glück habe ich eine Steuerberaterin, und bin wirklich sehr dankbar dafür. Aber ich glaube, sie hielt mich für seriöser und organisierter, als ich es tatsächlich bin. Ich erwecke gern diesen Eindruck, aber in Wahrheit bin ich eine chaotische ADHSlerin durch und durch.
Jedenfalls: Ich musste Lücken füllen, hatte keine Zeit für Pausen. Und dann - zum Glück - kamen all diese wunderbaren Projekte dieses Jahr. Vieles darf ich noch nicht zeigen, aber ein Projekt darf ich nun endlich ankündigen und euch ein paar Einblicke gewähren.
Erinnert ihr euch an mein Pinguin-Buch vom letzten Jahr?
Für mich war es ein ganz besonderer Moment - mein erstes Buch, das ich nicht nur illustriert, sondern auch selbst geschrieben habe. Ein echtes Herzensprojekt.
Ich weiß, hier lesen viele aus der Buchbranche mit. Und ja, es gibt sicher größere, aufwendigere Veröffentlichungen als ein Geschenkbuch oder ein Bilderbuch. Aber für mich - für eine Legasthenikerin - war es weltbewegend, überhaupt publiziert zu werden.
Durch das Schulsystem mit einer solch unsichtbaren Behinderung zu gehen, war oft frustrierend und ebenso entmutigend. Dabei liebe ich Sprache. Und Sprachen.
Aber bis heute spüre ich beim Lernen von Fremdsprachen, wie sehr alles am korrekten Schreiben gemessen wird. Für jemanden wie mich heißt das: Ich muss andere Wege finden. Ich lerne über Hören, über Sprechen, über Bilder – nicht über Grammatikbücher. Und trotzdem (oder gerade deshalb) gelingt es mir, Sprache zu fühlen.
Aber ich schweife ab. Was ich eigentlich sagen wollte:
Aus “Geliebt” erschienen bei © GU-Verlag
Lange Zeit habe ich nicht daran geglaubt, mit meinen geschriebenen Worten Menschen erreichen zu können. Zu oft waren sie mit rotem Stift durchkreuzt. Die einzige Reaktion, die ich kannte, war Ablehnung…wegen der Rechtschreibung.
Und dann kam dieser Pinguin.
Ein kleines Buch, das ich gezeichnet _und_ geschrieben habe. Und es wurde gelesen, geliebt und gekauft. Es war mein leiser, kleiner Erfolg.
Anfang des Jahres kam dann die wunderbare Nachricht: Ich darf ein weiteres Buch in dieser Reihe schreiben. Ja, es wird tatsächlich eine Serie.
Und Band zwei erscheint schon ganz bald.
Diesmal ist es nicht der Pinguin, der sich auf den Weg macht, sondern ein kleiner Hase, der hinaus in die Welt zieht, auf der Suche nach Worten für all die Gefühle in seiner kleinen Hasenbrust.
Geliebt – Die Suche des kleinen Hasen nach Wärme und Halt
Erscheint am 21.10.2025 im GU Verlag – ab sofort vorbestellbar!
Auf Wunsch auch wieder signiert über Autorenwelt oder direkt bei eurer Buchhandlung des Vertrauens.